Täglich laden um 12.00 Uhr die Glocken aller Kirchen der Stadt zu einem kurzen Gebet in schwerer Zeit ein.
Diese Gebetszeiten stehen in der Tradition des Angelus-Läutens.
In der katholischen Kirche gab es seit Jahrhunderten die Tradition, mehrmals täglich das Alltagsgeschäft für Gebete, die von allen mit denselben Worten gesprochen werden, zu unterbrechen.
Zu wissen, dass ich jetzt, in dieser Minute, mit unzähligen anderen Menschen im Gebet verbunden bin, kann auf längere Sicht ein starkes Gegengewicht gegen drohende Vereinsamung sein.
Das ist sehr wichtig, ganz unabhängig davon, dass sich Gott auch durch Gebete bewegen lässt, die Not zu wenden.
Das Gebet von P. Norbert Becker, das während des Angelus-Läutens zu beten Sie eingeladen sind, hat diesen Wortlaut:
Gott, du bist die Quelle des Lebens.
Du schenkst uns Hoffnung und Trost in schweren Zeiten.
Dankbar erinnern wir uns an deinen Sohn Jesus Christus,
der viele Menschen in deinem Namen heilte und ihnen Gesundheit schenkte.
Angesichts der weltweiten Verbreitung von Krankheit und Not bitten wir dich:
Lass nicht zu, dass Unsicherheit und Angst uns lähmen.
Sei uns nahe in der Kraft des Heiligen Geistes.
Lass uns besonnen und verantwortungsvoll handeln und unseren Alltag gestalten.
Schenke uns Gelassenheit und die Bereitschaft, einander zu helfen und beizustehen.
Sei mit allen, die politische Verantwortung tragen.
Sei mit allen, die gefährdete und kranke Menschen begleiten und sie medizinisch versorgen.
Lass uns erfinderisch sein in der Sorge füreinander und schenke uns den Mut zu Solidarität und Achtsamkeit.
Gott, steh uns bei in dieser Zeit, stärke und segne uns.
Amen.